Informationen zum Foto-Thema retour zur Fotothemenseite
100 Jahre Wittekindsweg

Der Primus aller Wanderwege in Norddeutschland heißt Wittekindsweg.
Der Namen Wittekind geht auf eine beliebte Figur, den Sachsenherzog Widukind zurück.
Viele geheimnisvolle Sagen umranken jenen widerspenstigen Heiden aus alter Zeit.
Natürlich schmückt sich der Wanderweg nicht nur allein mit seinen Namen.
Wir stoßen in der Umgebung auf die Wittekindsburg, -quelle, -apotheke, -schule, Hotels
und sogar eine Fahrradmarke nannte sich stolz nach ihm.
Der Kammweg erstreckt sich über eine Wanderlänge von etwa 100 Kilometern. Von
Porta Westfalica bis zum Mühlenort empfängt dem Wanderer viel frische Luft auf
Waldeswegen, ohne nennenswert mit Ortschaften oder Straßenlärm in Berührung zu kommen.
Sie laufen auf sanften und teppichartigen Waldböden, auf derben Schotterwegen und über
holpriges Wurzelweg. Ihre Sonntagsschuhe lassen Sie also besser im Schuhschrank.
Genießer von Panoramen kommen nur wenig auf ihre Kosten. Markante Aussichtspunkte oder
offene Fluren sind an vereinzelten Stellen vorhanden. Hervorzuheben ist der Nonnenberg
auf der südlichen Route des Wittekindsweges. Im Mittelpunkt der Wanderung steht eigentlich
pures Frischluftvergnügen und Training des Körpers. An manchen Stellen, zum Beispiel vom
Tal des Flüsschens Hunte in Richtung Bad Essen bescheren die zu bewältigenden
Wiehengebirgshänge ein wenig Schweißarbeit. Von 90 m über NN gilt es auf kurzer Distanz 100 Meter Höhenunterschied in Richtung Bad Essen zu bewältigen.
Wie bereits erwähnt, teilt sich der Wittekindsweg auf einem kurzen Abschnitt in der Gegend zwischen Preußisch Oldendorf (nördlich) und Rödinghausen (südlich) in zwei Wegstecken mit unterschiedlicher Markierung auf.
Für die Etappe von Mühlendorf (zu Bramsche) bis Osnabrück trifft die Charakteristik
Kammweg natürlich nicht mehr zu, zwei Drittel des Weges führen jedoch noch durch Wald
und Flur und im letzten Drittel nehmen Sie das Pflaster der Friedenstadt Osnabrück unter
Ihre Füße. Das rot-weiße Wegezeichen gilt hier nicht mehr, sondern ein weißes Andreaskreuz.
Halten Sie es mit dem Start und Ziel wie mit den Zipfeln einer Wurst: der Anfang des
Wittekindsweges kann natürlich auch hier am Fluß Hase sein und nicht wie im Fotothema
beschrieben, von der Weser aus.

Geografisches

Der höchste Punkt des Wittekindsweges befindet sich mit 320 m über NN
am Heidbrink bei Lübecke/Hüllhorst. Bis Osnabrück fällt die Höhe auf 68 m über NN ab.
Nördlich des Wanderweges eröffnet sich grob gesehen die Nordeutsche Tieflandebene,
während nach Süden der Teutoburger Wald in Erscheinung tritt. Bei den Erhebungen, die bei
Ostercappeln im Norden sichtbar werden, handelt es sich um die Dammer bzw. Stemweder
Berge. Unten im Tal fließt als blaues Band der Mittellandkanal in Richtung Magdeburg/Elbe.
Von Porta bis etwa zur Teilung in die nördliche und südliche Variante wandern Sie im
Bundesland Nordrhein-Westfalen um danach in Niedersachsen den Weg fortzusetzen.
Ganz emsige und hartgesottene Wandervögel betrachten den 100 Kilometer Abschnitt des
Wittekindsweges nur als kurzes Zwischenspiel, wenn sie unter der Bezeichnung E11
auf ihrer großen Tour von den Niederlanden nach Litauen hier vorüberziehen.

Nordlicher und Südlicher Wegverlauf

Von Osten aus kommend teilt sich der Weg am Glösinghauser Berg.
Variante Nord: Bad Holzhausen, Schloß Crollage, Limberg mit Burgruine, Schwarzer Brink
mit 211 m über NN, Saurierfährten Barkhausen.

Variante Süd: Neue Mülhe, Maschberg mit 190 m über NN, Nonnenstein mit
Aussichtsturm, Grüner See, Großer Kellenberg mit 211 m über NN, Kleiner
Kellenberg, Saurierfährten Barkhausen.

Wanderverlauf, wie ihn der Wiehengebirgsverband
zu seiner Jubiläumswanderung im Juli und August 2008 unternahm.

1. Etappe von Porta Westfalica nach Wallücke , 15 Kilometer.
2. Etappe von Wallücke nach Kahle Wart, 15 Kilometern.
3. Etappe von Kahle Wart nach Stadt Preußisch Oldendorf, 14 Kilometer.
4. Etappe von Buer nach Bad Essen, 15 Kilometer.
5. Etappe von Bad Essen, Schloß Ippenburg nach Ostercappeln, 16 Kilometer.
6. Etappe von Ostercappeln nach Mühlenort, 15 Kilometer.
7. Etappe von Mühlenort nach Osnabrück, 17 Kilometer.

Die Gesamtstrecke beläuft sich bei dieser Route auf 107 Kilometer.

Der rührige Wiehengebirgsverband Weser-Ems e.V.

Wie auch der Wittekindsweg, feiert der Wiehengebirgsverband heuer sein
100-jähriges Jubiläum. Naturschutz, Heimatpflege und natürlich Wandern sind seine 3
betreuten Säulen. Ein gewaltiges Wanderwegenetz mit über 2000 km Wegen zwischen der
Nordsee und dem Teutoburger Wald obliegen seiner Betreuung. Von den 14 größeren
Wanderwegen sollen neben dem markanten Wittekindsweg der Hünenweg von Osnabrück
nach Papenburg, der Störtebeckerweg von Leer nach Wilhelmshaven, der Pickerweg von
Osnabrück nach Wildeshausen sowie der Töddenweg ebenfalls von Osnabrück in die
Niederlande nach Oldenzaal, genannt sein. Historisch interessierte Wanderfreunde können
schließlich mit den Arminiusweg auf den Spuren der Römer wandeln.

Der Wanderfreund fühlt sich hier beim Wiehengebirgsverband Weser-Ems gut aufgehoben,
so wird er sprichwörtlich von Kopf bis Fuß umsorgt ( von intakten Wanderwegen und
auch noch Wanderzubehör wie Kartenmaterial bis zur Kopfbedeckung).

Für so viel Engagement setzte unser Bundespräsident dem Verein eine verdiente
Krone in Form der Joseph-Freiher-von-Eichendorff-Plakette auf, die per Festakt im
Domhof-Theater zu Osnabrück im August 2008 feierlich verliehen wurde.

Der Bazillus Wandern als jederzeit handhabares Training für Herz, Lunge und Geist
scheint sich auszubreiten. Bei der Jubiläumswanderung im Sommer 2008, die sich über
7 Etappen auf den Wittekindsweg hinzog, nahmen 1155 Wanderfreunde vom
Kindes- bis nahezu zum Greisenalter den Kammweg unter ihre Füße.

2310 Wanderbeine votierten dem Verband, welch ein tolles Lob.

Rechts im Bild der Jubiläumswimpel des Wiehengebirgsverbandes Weser-Ems e.V.

Top Organisation bei der Jubiläumswanderung

Tadellose Organisation von dem ständig sich im Hintergrund bereithaltenden Helfern
des Roten Kreuzes, der wohlschmeckenden Erbsensuppe als Zwischenmahlzeit unterwegs
bis hin zu den Reisebussen, die uns jeweils an den Start der Wanderung brachten.

Wir Wanderer möchten uns für diesen Spaß recht herzlich
bedanken!

Sehen Sie rechts im Bild zwei leidenschaftliche Organisatoren in Aktion:
Präsident Ulrich Gövert beim Anstimmen des Wanderliedes vor dem
Start der Tour, und Haupwanderwart Josef Wächter. Wie sagt er:
ein Wanderweg ergibt acht gesunde Tage. Na denn

Frisch auf!



Start- oder Endpunkt am Osnabrücker Rathaus

Nach so viel Lob kann ein Tadel leider nicht unausgesprochen bleiben,
was die Wegkennung in Osnabrück betrifft.
Das so kümmerlich an der Dachrinne angebrachte Wegzeichen steht ganz im
Widerspruch zu dem wirklich anspruchsvollem Wittekindsweg,
und deutet mitnichten auf das hin, was den Wanderer auf den nächsten
ca. 100 Kilometern erwartet.

Also ran an ein schmuckes Täfelchen!

Informationsmaterial

Erlebnisführer Teutoburger Wald, Eggegebirge & Wiehengebirge, ISBN 3 89920-009-8,
Maßstab 1:165 000 für einen groben Überblick des Osnabrücker Landes
sowie des Westfälischen Raumes. Sehenswertes wird ausreichend erläutert.

Kostenlose Wanderkarte des Abschnittes zwischen Lübecke und Bad Essen "Wandern
im Wiehengebirge" Maßstab 1:30 000, mit vielen Informationen und sehr gut gekennzeichneten
Wanderwegen, herausgegeben als Gemeinschaftsprodukt der Verkehrsämter.

Wanderführer Wittekindsweg, 1:40 000 vom Wiehengebirgsverband Weser-Ems
Rolandsmauer 23a, 49074 Osnabrück bzw. auf dessen Webseite bestellbar.

Umfassende Auskünfte und Kartenmaterial erhalten Sie vom
Tourismusverband Osnabrücker Land e.V.
Bierstraße 22/23, 49074 Osnabrück
bzw. auf dessen Webseite.

Bildmaterial dieses Fotothemas

Sämtliche Fotos stammen aus meinem Bildarchiv.

Copyright by © pekada 2008

Die Aufnahmen enstanden mit der Digitalkamera Sigma SD14 oder Sony Cyper-Shot DSC-H50.
Sie wurden in Webqualität aufbereitet, und können für private, jedoch
nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werden.

zum Kopf der Seite retour zur Fotothemenseite